Einige Gedanken zum Thema 'Emoten'

Vorweg: Das sind meine Gedanken - denen kann man folgen oder nicht, aber vielleicht dienen sie dem einen oder der anderen als Stütze bei strittigen Fragen! :-)


  1. /me und die Folgen
    Wenn man in SL eine Nachricht tippt, dann gibt es zwei Möglichkeiten:
    Ich tippere meinen Text und schicke diesen ab, zum Beispiel: Hallo liebe Gemeinde. Im Chatfenster erscheint dann:
    Beispiel-User: Hallo, liebe Gemeinde.
    Sowas muss man sich wie Anführungsstriche vorstellen, also im Grunde:
    Beispiel-User: "Hallo, liebe Gemeinde."
    Mit anderen Worten: Was ohne weiteres in den Chat geschrieben wird ist direkte Rede!
    :-)
    Ich tippere meinen Text mit vorangestelltem /me, zum Beispiel /me betritt einen Raum. Im Chatfenster erscheint dann:
    Beipiel-User betritt einen Raum. [Das funktioniert übrigens auch mit STRG-Enter (rufen) und SHIFT-Enter (flüstern)!]
    Wie man sieht hat SL in diesem Fall den Doppelpunkt weggelassen und fügt das, was ich geschrieben habe, direkt hinter meinen Nicknamen.

    Wenn also jemand schreibt:
    Beispiel-User: betrete einen Raum
    Dann hat er im Grunde geschrieben:
    Beispiel-User: "Betrete einen Raum"
    Ich denke, man sieht auf den ersten Blick, dass das irgendwo zwischen wenig und gar keinen Sinn macht! :-D
  2. Was sage und was tue ich?

    Wie unter 1. beschrieben sage ich, was ich direkt abschicke und tue, was ich mit einem vorangestellten /me schreibe. Was mache ich aber, wenn ich mit einem Emote beides zum Ausdruck bringen möchte?
    Es gibt einfache Möglichkeiten und etwas aufwendigere; alle haben aber eines gemeinsam: Sie machen das Lesen eines Emotes simpler und schöner.
    Nicht machen sollte man es so:
    Beispiel-User: Tag Fremder und lächelt und setzt sich neben ihn 
    Man stelle sich das in der Realität vor: Ich betrete ein Cafe und sage:
    "Tag Fremder und lächelt und setzt sich neben ihn."
    Was kann man stattdessen machen?
    /me lächelt: "Tag Fremder!", und setzt sich neben ihn. => Beispiel-User lächelt: "Tag Fremder!", und setzt sich neben ihn
    /me lächelt, während sie sich setzt: "Tag, Fremder." => Beispiel-User lächelt, während sie sich setzt: "Tag, Fremder."
    Tag, Fremder! *setzt sich lächelnd neben ihn => Beispiel-User: Tag, Fremder! *setzt sich lächelnd neben ihn
    Es ist nicht wirklich wichtig, wie man Gesagtes von Tätigkeiten trennt, sondern, dass man es tut, man zwingt sonst nämlich alle Mitleser erstmal dazu, zu überlegen, was eben gesagt und was getan wird! :-)
  3. Und was hast Du gestern gemacht?
    Man sieht in einem Rollenspiel, was man in diesem Moment gerade tut ... jetzt .. nicht gestern oder vorgestern .. heute .. in dieser Minute. Also emote ich: "Beispiel-User betritt den Raum und setzt sich, um sich dann einen Kaffee zu bestellen.", dann tu ich das - oder umgekehrt. Was interessiert es mich, wenn jemand schreibt: "Beispiel-User betrat das Cafe, setzte sich und bestellte sich dann einen Kaffee."?? Vor allem: Wann tat er das? Und warum erzählt er mir völlig unmotiviert, was er irgendwann einmal getan hat? :-S
  4. War's das jetzt?
    Wenn ich einen Emote lese fange ich an, meine Antwort zu schreiben. Ich finde es dann störend, wenn mein Gegenüber einen weiteren Emote abschickt, während ich noch schreibe, vor allem, weil ich mich im RP in den meisten Fällen eher kurz fasse (siehe auch 6.). Wenn das dann mehr als einmal vorkommt, dann verringert sich mit jedem Mal, wo ich unterbrochen werde, meine Lust, das RP noch fortzusetzen. Man schreibt einen Emote, liest diesen nochmal auf inhaltliche Fehler gegen und schickt ihn ab - dann wartet man darauf, dass das Gegenüber bzw. die Mitspieler antworten. Die tun das, wenn es richtig läuft, immer in derselben Reihenfolge.
    Bild

    Passt nicht ganz zum Thema dieses Absatzes, aber zu dem Bild: Satzzeichen retten Leben! Die haben die Herren der Sprache und der Grammatik nicht ohne Grund erfunden!
    "Wir essen jetzt Opa!" "Wir essen jetzt, Opa!"
    Bevor Ihr einen Emote abschickt lest ihn bitte nicht nur auf inhaltliche Fehler, sondern auch auf Verständlichkeit hin durch! ;-)
  5. Die magische Kristallkugel
    Niemand kann im wirklichen Leben Gedanken lesen - im RP in den meisten Fällen auch nicht. Es mag magische Welten geben, wo das der eine oder andere kann, bestimmt aber nicht alle. Dort macht es dann (vielleicht) Sinn, dem Gedankenleser über IM mitzuteilen, was man gerade denkt, aber ansonsten haben Gedanken im RP nichts verloren, und das aus zwei Gründen:
    Wenn ich in einem RP Gedanken mitgeteilt bekomme, dann helfen die mir kein Stück weiter, denn als gute RPlerin kann ich damit nur eins machen: Sie sofort wieder vergessen, weil ich sie im RP ohnehin nicht verwenden darf. Wenn man es für nötig hält, Emotionen mitzuteilen, dann bitte so, dass man die auch verwenden kann. Also nicht "Beispiel-User denkt sich, dass Gegenüber-User einen an der Waffel hat!" sondern "Beipiel-User guckt Gegenüber-User genervt an und zeigt ihm einen Vogel!" So kann man's verwenden, und der transportierte Inhalt ist derselbe.
    Weil ich ja Gedanken im RP nicht verwenden darf ist das Posten von Gedanken schlicht rücksichtslos, denn erstens muss ich einen (evtl. auch noch sehr langen, siehe unten) Emote komplett lesen und von dem eine Menge gleich wieder wegstreichen, was eine Zeitverschwendung darstellt, zweitens ist es einfach anstrengend, solche Emotes auf "darf ich wissen" und "muss ich vergessen" zu durchforsten.
    Bitte macht sowas nicht.
  6. Bin mal Tee aufsetzen ...
    Ein wirklich sensibles Thema ist die Länge eines Emotes. Ich persönlich reagiere innerlich fast schon aggressiv auf sogenanntes Para-Emoting. Wenn ich, während ich auf einen Emote warte, locker in die Küche gehen, Teewasser kochen, meine Teekanne mit Tee auffüllen, diesen mit Wasser übergießen und oft auch noch die 3 Minuten warten kann, bis der Tee fertig gezogen ist, dann war dieser Emote eindeutig zu lang.
    Man sieht allein an diesem und vielen anderen Texten in diesem Forum, dass ich durchaus auch lange Texte schreiben kann - daraus folgt vermutlich, dass ich langen Texten auch beim Lesen folgen kann, aber: Im RP will ich das nicht! Im RP will ich, dass die Handlung weitergeht, und das geht sie nicht, wenn man eine halbe Stunde auf einen Emote wartet; sind mehrere solcher Roman-Emoter beteiligt verschärft sich die Warterei und die damit verbundene Langeweile noch. Es gab Fälle, in denen habe ich, während ich auf Emotes gewartet habe, nebenbei Sudokus gelöst .. das trägt der Stimmung in einem RP nicht wirklich bei .. Ein RP soll spannend sein, das Warten auf Emotes ist langweilig! Para-Emoting ist daher in meinen Augen schlicht eine Rücksichtslosigkeit.
    Es gibt einen wirklich schönen Spruch: Man sollte Emotes halten wie Mini-Röcke: So lang wie nötig (um die wichtigen Inhalte zu transportieren) und so kurz wie möglich, um das Spiel spannend zu erhalten.
  7. Was treibst Du denn sonst so?
    Genauso schlimm übrigens finde ich es, wenn die Emotes zwar kurz, dennoch aussagekräftig und schön geschrieben sind, ich aber beim Warten darauf trotzdem die besagte Kanne Tee zubereiten und oft auch noch die erste Tasse trinken kann, weil Mitspieler sich in IMs oder anderen 'Nebentätigkeiten' verlieren. 
    Ich persönlich handhabe es im RP so: Wenn ich im RP bin, dann geht das für mich vor allem anderen! Dann vernachlässige ich IMs, Skype, egal was. Mitspieler im RP warten lassen (AFK natürlich außen vor) ist nicht nett, das langweilt! Wenn wirklich mal wichtiger IM-Verkehr dazwischenkommt macht man's wie mit einem Telefonanruf: Man geht AFK, klärt, was zu klären ist, und ist dann wieder voll im RP - das haben die Mitspieler einfach so verdient!


Das waren, wie gesagt, meine Gedanken zum Thema Emoten - etliche werden sich bestimmt nun schrecklich angefahren fühlen, und das tut mir Leid, wirklich. Dennoch denke ich, dass ich das Recht habe, meine Gedanken zu haben und auch zu äußern, denn: Über meine Art zu emoten hat sich bisher (trotz meiner Eigenart, auf Kritik durchaus nicht unwillig zu reagieren) noch nie jemand beschwert! ;-)

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