Rollenbeschreibungen IV - Panther und Taluna

Kurz wird das Thema in den Rollenbeschreibungen I - Freie Frauen  schon angerissen, ich finde aber, bei der Menge der Frauen, die Talunas oder Panther spielen, ist da eine etwas ausführlichere Beschreibung nicht unnötig.

Zunächst mal: Panther und Talunas sind im Wesentlichen dasselbe. Erstere leben in den nördlichen Wäldern und beten zu den Göttern der Edda, letztere leben in den südlichen Dschungeln und beten meist zu den Naturgöttern. Da das aber wirklich die einzigen wirklichen Unterschiede sind nenne ich im Folgenden beide Panther, um mir (nun wirklich unnötige) Schreibarbeit zu sparen.
Übrigens heißen die wirklich Panther, und nicht, was man gerne mal hört, 'Pantherin' - da es keine männlichen Panther gibt, wie man im Folgenden lernen wird, gibt keine Pantherin. ^^

Was also ist eigentlich eine Panther?
Auch auf Gor gibt es durchaus freie Frauen, die mit der Unterjochung durch die Männer nicht klarkommen. Sie wollen selbst über sich entscheiden und diese Entscheidungen nicht vor Männern rechtfertigen müssen. Ebenso gibt es Sklavinnen, die wegen der gelegentlich recht barbarischen Weise, mit der sie behandelt werden, eine Flucht riskieren, obwohl die Überlebenschancen eher schlecht sind. Diese Frauen verstecken sich in den Wäldern und finden sich dort mit Gleichgesinnten zusammen, um sich in Stämmen zu organisieren: Allein überlebt auf Gor niemand lang.


In diesen Stämmen gibt es, wie bei größeren Gruppen von Menschen üblich, die verschiedensten Aufgaben:
  • Jemand kümmert sich um religiöse Belange, das sind die sogenannten Shamans oder Schamaninnen.
  • Ein Stamm braucht eine Führung, das übernimmt eine EN genannte Frau (en ist goreanisch und bedeutet schlicht und ergreifend eins), die von der SE vertreten wird (se bedeutet zwei). Diese beiden Posten sind Wahlämter! Eine EN oder SE, die das Vertrauen des Stammes verliert, kann jederzeit einfach abgewählt werden, wenn sich jemand findet, der bereit ist, dieses nicht immer leichte Amt zu übernehmen.
  • Zu guter Letzt gibt es die so genannte 'First Bow', das ist die beste Bogenschützin eines Stammes, die im Kampf das Kommando über alle Stammesmitglieder (die sich untereinander Schwestern nennen) übernimmt - auch über EN und SE. Das Amt der First Bow wird weder von den Göttern vergeben noch werden sie gewählt: Sie erobern sich diesen Posten in regelmäßigen Turnieren.
  • Alle Schwestern gemeinsam, unabhängig von ihren Ämtern, kümmern sich gemeinsam um die Erzeugung von Nahrung, Handel und eventuelle Befreiungsaktionen.
Panther tragen 'wald-taugliche' Waffen, also leichte, eher kurze Bögen und Dolche, für den Nahkampf gelegentlich auch Keulen, aber keinesfalls Schwerter, Streitäxte oder ähnliche Waffen: Die taugen im Wald rein gar nichts und werden daher nicht angewendet.
Da Panther im Umgang mit denen für sie typischen Waffen regelmäßig üben, sind sie Männern nicht sehr unterlegen; zwar haben sie naturbedingte körperliche Einschränkungen (schwächere Muskulatur), aber gleichgestellte Reflexe und eine gleich gute Zielgenauigkeit. (Spieler, die im RP auf die in den Büchern gern erwähnte 'deutlich schwächere Frau' verweisen, haben z.B. wohl noch nie etwas von den irdischen Amazonen gehört, und deren Existenz ist mittlerweile wissenschaftlich nachgewiesen).


Panther kleiden sich im Wesentlichen in das, was sie im Wald finden bzw. erzeugen können, also in Felle und Leder (sie werden daher von Männern auch gern und zweideutig 'Fellmädchen' genannt). Dabei achten sie - im Gegensatz zur freien Frau - nicht darauf, ob sie von ihrem Körper viel verdecken: Auf den ersten Blick kann man sie, wenn man die Bewaffnung ignoriert, durchaus für Sklavinnen halten, zumal viele Panther ein Brandzeichen tragen.

Die Tatsache, dass Panther selbst oft ehemalige Sklavinnen sind oder sie den Männern entflohen sind, weil diese für ihre Sklavinnen mehr Interesse hatten als für sie als freie Frau, führt dazu, dass Panther Sklavinnen nur in einer Hinsicht interessant finden: Als Handelsware. Ansonsten haben sie für eine Sklavin, die ihr Dasein hinnimmt oder sogar genießt, nur Verachtung übrig. Halten werden Panther daher ganz sicher keine Sklavin länger als von ihrem Diebstahl bis zum Verkauf. [In SL-Gor wird es zwar oft gespielt, dass auch Panther Sklavinnen halten, buchkonform ist das aber nicht. Zwar wird kein 'guter' RPler ein RP mit einer Panther-Sklavin ablehnen, allerdings sollte eine Sklavin oder eine Panther, die eine Sklavin hält, schon Gründe parat haben, wieso dies so passieren konnte! ;-)]

Die meisten Männer auf Gor ignorieren die Existenz der Panther völlig: Sie können es nicht ertragen, dass es Frauen gibt, die nicht zu ihnen als annähernd gottähnliche Wesen aufschauen. Da zudem die Panther sehr versteckt und zurückgezogen leben gibt es viele Menschen auf Gor, die Panther als Ammenmärchen abtun und noch nie eine gesehen haben.
Die Männer, die von den Panthern wissen, sind in ihrer Anschauung zwiegespalten: Zum einen hassen sie die Waldmädchen wie die Pest, zum anderen geht das Gerücht, dass keine Sklavin treuer und gleichzeitig wilder in den Fellen ist als eine gezähmte Panther. Die Panther im Gegenzug betrachten Männer aus denselben Gründen im Wesentlichen als Feinde und potentielle Sklaven.
Einige wenige Männer halten dennoch zu den Panthern lockeren Kontakt und treiben mit ihnen Handel: Die Waldmädchen tauschen bei ihnen Felle, Diebesgut und Sklavinnen/Sklaven gegen Waffen, Stoffe und Süßigkeiten (auf die fast alle Panther geradzu gierig reagieren).
Da die wenigsten Panther Lesben sind finden sie unter ihren Handelspartnern oft auch Männer, die mit ihnen ein Fell teilen, ohne sie gleich zu versklaven.


Da - abgesehen von den Händlerkontakten - die Panther Angst vor (u.U. erneuter) Versklavung haben, gehen sie den freien Goreanern im Allgemeinen aus dem Weg. Wenn sie aus welchen Gründen auch immer ein Dorf oder eine Stadt betreten, dann verkleiden sie sich als freie Frauen (Kleidung dazu haben sie aus ihren Überfällen auf einzelne Reisende und Karawanen genug). Gelegentlich werden auch Dörfer überfallen, das dann aber meist in großer Zahl, um eine Gefangennahme so sicher wie möglich auszuschließen. Niemals aber wird eine Gruppe leicht bekleideter und ebenso leicht bewaffneter Mädchen eine Stadt oder gar eine Festung angreifen, die Risiken wiegen einen möglichen Erfolg bei Weitem nicht auf.

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