Gor und einiger Blödsinn ^^

Es wäre wohl sowieso übertrieben, die Gor-Romane als 'Weltliteratur' zu bezeichnen, manche Dinge sind aber so haarsträubend, dass ich sie im folgenden mal etwas beleuchten werde. Das führt allerdings unweigerlich dazu, dass man in einigen Dingen von "BTB" oder "NTB" ("back to books" bzw. "near the books") abrücken muss!

1. Gor und die gleichgeschlechtliche Liebe
Natürlich kann ein John Norman, dessen Bücher man wirklich nur als testosteron-gesteuerte Machtphantasien bezeichnen kann, keine "weichlichen, schwulen Tunten" brauchen, Lesben, die von Männern so rein gar nichts halten, ebensowenig.
Nun kommt aber gleichgeschlechtliche Liebe in der Natur (siehe als Beispiel nur das mittlerweile weltbekannte schwule Storchenpaar) ebenso vor wie unter Menschen, man darf daher wohl davon ausgehen, dass es auf Gor (prozentual gesehen) nicht weniger Lesben, Schwule und Bisexuelle gibt als auf der Erde auch. Also ist es zwar nicht buchgerecht, auf Gor einen Menschen aus einer dieser drei Gruppierungen zu spielen - richtig ist es trotzdem!


2. Gefühle für Sklavinnen?
"Sklavinnen sind nichts besser als Vieh - kann man sie nicht mehr benutzen wirft man sie weg." Das ist so ziemlich die Grundhaltung in den Büchern. Und ich finde die in dieser Ausprägung mehr als blödsinnig.
In den Büchern wird eine Sklavin im Grunde mit Schlachtvieh verglichen; natürlich wird kein Bauer eine zu innige Verbindung zu seiner Kuh, seinem Schwein oder seinem zukünftigen Suppenhuhn aufbauen. Nur bringt auch keines dieser Tiere dem Bauern soviel Zuneigung entgegen wie zum Beispiel eine Katze oder ein Hund.
In den Büchern sind die Sklavinnen als eine Mischform aus beidem angelegt: Auf der einen Seite wird ihr 'Wert' mit dem von Schlachtvieh verglichen, ihr Verhalten aber eher mit dem einer Katze oder eines Hundes - meiner Meinung nach geht nicht beides zugleich.
Wenn ich als "Frauchen" einen Hund habe, von dem ich weiß, dass er mich abgöttisch liebt: Wie realistisch ist es dann im Normalfall, dass ich ihm nicht ebenfalls Gefühle entgegenbringe? Dass ich mich ihm gegenüber nur insofern verantwortlich fühle, dass er zu fressen und trinken hat, er mir aber ansonsten völlig gleichgültig ist? Jeder normale Mensch empfindet anders, und ebenso würde ein normaler Mensch auch gegenüber einer Sklavin empfinden. Sicher würde er sie strafen, wenn sie Blödsinn macht (macht man mit'nem Hund ja auch), das ändert aber nichts daran, dass er diesen Hund nicht viel weniger liebt als dieser ihn auch.
Eine Sklavin hat gegenüber einem Hund allerdings noch zwei Vorteile, die die Zuneigung, die ihr Herrchen (oder Frauchen) ihr entgegenbringen wird, sogar noch vertiefen dürfte: Mit dem Sklavenmädchen kann man sich unterhalten - und vögeln kann man es auch! ;-)


... to be continued

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