______________________________________________________
1. SIM Regeln
Das Wichtigste zuerst: Bevor Ihr irgendwo auf einer SIM am Rollenspiel teilnehmt, lest Euch die SIM Regeln durch. Sie unterscheiden sich zum Teil sehr voneinander. Diese Notecard ist nicht dafür da um die Leute zu nerven. Nein. Sondern dafür um eine gemeinsame Basis zu schaffen.
Tut Euch und Euren Mitspielern den Gefallen und lest die Regeln. Es wird eine Menge Ärger und heißes Blut ersparen.
2. Geschichte
Wenn Ihr wisst, in welchem Roleplaying Game (RPG) Ihr spielen wollt (Gor, Vampire, Western, Elfen, Amazonien), dann solltet Ihr schon ein wenig über die dortigen Gepflogenheiten wissen. Das erleichtert es Euch, Eure eigene Geschichte zu definieren.
Kein Character fällt aus den Wolken und ist plötzlich da (ok, soll vorkommen *g* ist aber doch eher selten).
Ihr müsst die Geschichte nicht ausschreiben/aufschreiben (könnt es aber machen wie einige von uns), aber wenigstens in Gedanken solltet Ihr skizziert haben, wer oder was Ihr seid und warum ihr dort „startet“ wo ihr starten wollt. Die Geschichte des armen Waisenkindes, dessen Eltern bei einem Überfall getötet wurden und das seither durch die Welt irrt, ist wohl die überstrapazierteste Geschichte in der Welt des Roleplaying ( ;-) ), aber es ist immerhin eine Geschichte.
Falls ihr partout nicht wisst, wie und wo Ihr Eure Geschichte anfangen sollt, fragt einen erfahreneren Spieler. Der/die wird Euch sicherlich gerne helfen.
3. Akzeptiere Deine Rolle
Habe ich mir eine Rolle ausgesucht, dann sollte ich diese Rolle auch akzeptieren.
Bin ich eine „Büroangestellte“, dann ist es einfach unglaublich schwer zu vermitteln, warum ich mit Pistolen, Gewehren, Messern und Schwertern unschlagbar bin. Macht Eure Rolle schlüssig und spielt sie schlüssig.
Frauen sind schwächer als Männer, Nackte sind anfälliger gegen Schaden als jemand in Rüstung (und hübscher anzusehen), Krieger sind besser im Kampf trainiert als Waschweiber.
Sitze ich den ganzen Tag in der Taverne und fresse und saufe nur, dann wirkt sich das auch auf meine körperliche Fitness aus. Lebe ich asketisch und trainiere Tag und Nacht… nun ich denke Ihr versteht worauf ich hinaus will.
4. Woher kennst du meinen Namen, Fremder?
Ja, in SL und in den meisten anderen Online Games sieht man den Namen des Gegenübers irgendwo über seinem Kopf schweben. Treffe ich eine Person im Roleplay allerdings zum ersten Mal, dann weiß ich deren Namen einfach nicht. Also erfragt diesen Namen oder sprecht denjenigen anders an (Sir, Lady… irgendwas… nur nicht den Namen).
5. Versuchen… nicht „machen“
Im normalen RP wie auch im Kampf RP gilt die Devise: „Versuche etwas zu tun, mache es nicht“. Also zu Deutsch: Wirkt sich meine Aktion irgendwie auf mein Gegenüber aus, dann beschreibe ich meine Aktion, das „Ergebnis“ der Aktion überlasse ich aber meinem Gegenüber. Hierbei sind die Grenzen aber „lockerer“ zu sehen als im Kampf RP.
Schlage ich einem Gefangenen auf die Wange, der vor mir kniet… nun da kann ich schon erwarten, dass der Schlag trifft.
Werfe ich zum Beispiel eine Tasse nach ihm, weil er frech war, dann beschreibe ich den Wurf, aber den Aufprall der Tasse… wo auch immer… überlasse ich dem „Opfer“.
6. Force RP
Damit kommen wir auch direkt zu einem artverwandten Punkt, dem „Force Roleplay“.
Einen anderen Character (Avatar) zu einer Handlung nötigen ist in etwa das Schlimmste was man machen kann. Alles was einen anderen Character nachträglich beeinflusst sollte vorher per IM abgeklärt werden (z.B. töten oder verstümmeln). Wenn ich z.B. lese, dass eine Bürgerin einem gefangenen Krieger die Männlichkeit abgeschnitten hat … sorry, so etwas ist in einem RP einfach nicht OK. Ein RP spielt man miteinander, nicht gegeneinander. Sonst ist man nämlich ganz plötzlich alleine.
Zwingt also niemanden zu etwas, sondern lasst die Entscheidung dem Opfer. Jedes „vernünftige Opfer“ wird eine Verletzung akzeptieren, weil sie nach einer Weile zu heilen ist. Eine Verstümmelung aber, die das gesamte zukünftige RP beeinflusst, muss gut überlegt sein. Ich frage mich wie sich die Bürgerin aufführen würde, wenn ihr der nächste, der sie gefangen nimmt, die Füße abschneidet.
7. God Mode
Heute schon einen Gott gefrühstückt? *g*
Spielt man in einem RP einen Character, dann hat der ganz sicher seine Stärken, ja. Aber noch viel sicherer (so sollte es zumindest sein) hat er seine Schwächen. Dies können körperliche, wie auch charakterliche oder psychische Schwächen sein. Ein paar einfache Beispiele (Blindheit, Teilblindheit, Verteidigungsschwäche auf einer bestimmten Körperseite, eine Schwäche für Alkohol und mit den damit verbundenen Folgen, eine Schwäche für dunkelhäutige Kajirae, leicht reizbar zu sein, usw. usw.)
Aber auch der Einsatz von „elektronischen Hilfsmitteln“ ist „God Mode“.
Radars, Minimap und Kamerazoom sind die wohl am häufigsten ge- und missbrauchten Mittel. Wenn ich eine Stadt durchsuche, dann sollte ich sie auch durchsuchen und nicht auf der Minimap schauen wo wohl mein Opfer ist. Erst der totale Verzicht auf diese illegalen Hilfsmittel bringt wirklich Nervenkitzel und Spannung - und vor allem mehr Spaß ins RP.
8. Emotes
Der Einsatz von Emotes macht das RP „erlebbar“.
Eine Welt wie SL verleitet durch ihre „Dreidimensionalität“ einfach dazu, alles nur noch über Animationen und „vorprogrammierte“ Befehle zu machen. Ich ertappe mich selbst oft genug dabei.
Peitsche ich jemanden aus, dann kann ich das mit einer gescripteten Peitsche tun. Ja.
Aber ich könnte es auch zusätzlich „emoten“.
Zitat:
/me holt mit der Peitsche aus und lässt sie Nadja auf den nackten Rücken klatschen. (gefolgt von der animierten Handlung in SL)
Das macht ein RP erst richtig plastisch.
Man kann zum Beispiel auch seine „Bewegungen“ auf diese Weise ausschmücken und interessant machen.
Zitat:
Keira Wilder balanciert die Tasse auf dem Tablett und geht langsam und vorsichtig zurück ins Wohnzimmer. Tollpatschig wie sie ist sieht sie den Schuh nicht, der vor ihr liegt und schlägt der Länge nach hin.
Wichtig zu beachten bei Emotes - benutzt die 3. Person wenn ihr emotet.
Das „/me“ wird immer durch euren Namen ersetzt, deshalb ist es konsistent, wenn ihr dann in der dritten Person weiter schreibt.
Zitat:
Keira Wilder holt mit der Peitsche aus und…
Es gibt nichts schrecklicheres als wenn der Gegenüber plötzlich in die erste Person (Ich-Form) verfällt.
Zitat:
Keira Wilder ich schlage dich mit der Peitsche.
Auch sollte man sein Gegenüber mit Namen oder einer eindeutigen Beschreibung identifizieren.
Zitat:
Keira Wilder steht auf und gibt dir einen feuchten Kuss auf den Mund.
So etwas ist ganz besonders lustig in einem Raum mit 20 anderen Personen.
Besser :
Keira Wilder steht auf und gibt Nadja einen feuchten Kuss auf den Mund.
So kommt es zu keinen Verwechslungen. Das R in RP hat nichts mit Ratespiel zu tun.
Auch bei Emotes ist unbedingt darauf zu achten NICHT für einen anderen zu emoten.
Zitat:
Keira Wilder gibt Nadja einen Kuss und spürt wie sie sich vor Erregung und Lust kaum noch halten kann, weil Nadja ihre Herrin über alles liebt und verehrt und für sie in den Tod gehen würde.
*lacht* Bitte, bitte nicht. Überlasst die Reaktion eurem Spielpartner. Der weis selbst am besten wie er sich fühlt.
(Vergleiche auch "Einige Gedanken zum Thema 'Emoten'" - Das Emoten ist wirklich fast das Wichtigste in einem Rollenspiel!)
9. Denken
Denken ist gut… aber bedenkt, dass Euer Gegenüber keine Gedanken lesen kann.
Zitat:
Keira Wilder denkt sich dass sie XY am liebsten auf die Backe hauen würde.
Ja, kann man schreiben… aber besser wäre
Zitat:
Keira Wilder presst die Lippen aufeinander, läuft knallrot an und schaut böse zu XY. Ihre Hand ballt sich immer wieder zu einer Faust.
Auf den Gedanken kann der Mitspieler nicht reagieren (wird er aber leider all zu oft)… auf die „Grimasse“ kann er allerdings ganz ausgezeichnet eingehen.
Ihr sprecht im RL Eure Gedanken auch nicht aus, aber in Euren Gesichtern lassen sich ganze Geschichten lesen.
10. Perfekt ist langweilig
Baut Fehler in Euer RP ein. Niemand geht durchs Leben und meistert es ohne Pannen und Fehler. Lasst das Schwert fallen, zerbrecht Porzellan, stolpert, stoßt Euch das Knie - es sind die „Kleinigkeiten“ die den Mitspieler zum Schmunzeln bringen.
11. Rock-Regel
Wenn Ihr schreibt, denkt an die Rock-Regel.
Lang genug um das Wichtigste abzudecken, aber kurz genug um noch interessant zu sein.
Erschlagt Eure Mitspieler nicht mit Romanen von epischen Ausmaßen, aber gebt ihnen bitte ein paar Details.
12. Antworten lassen
Roleplay ist kein Schnellschreibwettbewerb und kein Wettrennen.
Versucht aufeinander zu warten und gemeinsam ins Ziel zu kommen.
13. OOC
Versucht, möglichst auf OOC (Out Of Character) Gespräche zu verzichten.
Sind sie dennoch nötig und für alle Leute relevant, dann schreibt OOC Text besonders gekennzeichnet, z.B. in Doppelklammern ((Blah blah blah)).
Ist es nicht für alle Mitspieler wichtig, dann benutzt IMs oder passende Gruppenchats.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen